Politische Arbeit
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Wir wollen ein anderes Bild von Sexarbeit.
Auch heute noch wird Sexarbeit wenig sachlich, sondern zumeist im Zusammenhang mit Kriminalität und Zwang gesehen.
Schlechte Arbeitsbedingungen in unserer Branche zu verbessern geht nicht über Verbote, sondern über mehr Rechte, mehr Professionalisierung, mehr Anerkennung und mehr Unterstützung für Umstiegswillige.
Aufklärung ist dabei von Nöten – sowohl in der Brache als auch nach außerhalb.Das ist ein sehr langfristiger Prozeß, den der Berufsverband schon seit Jahren vorantreibt. Wir haben schon vieles erreicht, aber es ist noch ein weiter Weg bis zur Gleichbehandlung mit anderen Berufsgruppen.
Hilf uns diesen Weg weiter zu beschreiten.
Jede Einzelspende hilft oder werde gleich Unterstützer*in und gib uns Planbarkeit bei den Finanzen.
Aktuell gibt es zwei wichtige politische Themen:
- Sexkaufverbot (Freierbestrafung, schwedisches oder nordisches Modell)
Die Forderungen nach einem solchen Sexkaufverbot für Deutschland werden mit wirkmächtigen Bildern von verletzlichen und geschundenen Frauen beworben. Sie prägen sich ein. Angeblich soll eine Heerschar osteuropäischer junger Frauen hier versklavt und unter schlimmen Bedingungen zur Prostitution gezwungen werden. Es gibt jedoch keine Belege für diese und ähnliche Behauptungen von Prostitutionsgegner*innen.
Der Großteil der Sexarbeiter*innen lehnt eine Bestrafung ihrer Kund*innen und damit ein faktisches Arbeitsverbot strikt ab.
Wir als Berufsverband haben im letzten Jahr sehr viel Zeit und Energie dafür aufgewendet, um die einseitige Betrachtung von Sexarbeit richtig zu stellen.
Unsere Bemühungen haben auch Früchte getragen: Sexarbeit bzw. Prostitution wird in der öffentlichen Meinung und der Politik zusehends sachlicher betrachtet. Das Thema Sexkaufverbot ruht zwar gerade in der politischen Debatte, dennoch ist es lange nicht vom Tisch. Auch von der EU wehen eindeutige Signale, die Deutschland als Bordell Europas brandmarken. Wir haben viel zu tun.
- Evaluation den ProstituiertenSchutzGesetzes (ProstSchG)
Unser Verband hat nichts gegen Regelungen und Arbeitsgesetze für unsere Branche. Das ProstSchG halten wir allerdings für ungeeignet. Die damit verbundenen Probleme haben wir bereits bei der Planung für das Gesetz angebracht. Leider ohne wirkliche Erfolge. Das ProstSchG dient nicht dem Schutz der Sexarbeitenden – im Gegenteil es wird ihre Situation sogar verschlimmert.
Die behördliche Registrierung als „Prostituierte“ ist höchst problematisch, denn viele Sexarbeitende fürchten sich vor einem behördlichen Outing und arbeiten nun illegal. Für Beratungsstellen und Gesundheitsämter sind diese nur noch schwer zu erreichen, denn sie arbeiten bei sich Zuhause oder bieten Haus und Hotelbesuche an. Ohne Registrierung dürfen sie nicht mehr in Bordellen, Studios, Salons und sonstigen Prostitutionsstätten arbeiten.
Wir vom BesD wollen statt dessen an praktikablen Alternativen zum ProstituiertenSchutzGesetz mitarbeiten. Bei der Evaluation des Gesetzes müssen unbedingt Betroffene beteilig sein.
Wir wollen unsere Energie verstärkt in die Lösung der wirklichen Probleme in und um unsere Branche stecken. Auch wir wollen, daß Menschenhandel und Ausbeutung eingedämmt wird.
Was sind die Lösungsansätze des BesD?
Aktuell arbeiten wird gerade an einem ausformulierten Forderungskatalog. Da dies größtenteils ehrenamtlich erfolgt, dauert es leider etwas länger.
Hier unsere erste Auflistung:
- Arbeitsvisum für Sexarbeitende,
- niedrigschwelliges Ausbildungs- und Fortbildungssystem, Professionalisierung,
- Umstiegsangebote massiv fördern,
- Bleiberecht für Opfer von Menschenhandel,
- Sexualkundeunterricht an Schulen durch Sexarbeitende,
- Anerkennung als freier Beruf,
- Krankenversicherung nach Vorbild der Künstler-Sozial-Kasse
- und Aufnahme von Sexarbeit ins allgemeine Gleichbehandlungsgesetz (AGG).
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